13.11.2021 Neue Erkenntnisse und Hilfsangebote  ( 1.) Antibiotika / Probiotika

 

ANTIBIOTIKA  /  PROBIOTIKA

 

Der Verdauungstrakt ist die Heimat vieler mikrobieller Populationen. Der Darm ist für die guten Darmbakterien eine warme, feuchte Nische, wo auch die geeignete Nahrung für die Darmbakterien gedeihen kann. Doch der Einsatz von Antibiotika zerstört diese Symbiose und verursacht anomale Veränderungen in der Darmflora, was die Entstehung z.B. von Infektionen, Atopien, entzündlichen Darmerkrankungen, Diabetes und Arthritis begünstigen kann. In unserer modernen Gesellschaft ist die verbreitete Antibiotikagabe einer der Hauptverursacher von Veränderungen der bakteriellen Flora des Darmes.

Das von Alexander Fleming im Jahre 1928 entdeckte Penicillin war einerseits ein Meilenstein in der Medizin, der das längst ersehnte Mittel gegen einst unbehandelbare Krankheiten wie z.B. Syphilis oder Tuberkulose gebracht hatte. Andererseits gab Penicillin den Startschuss für den Siegeszug und die exzessive Nutzung unterschiedlichster Antibiotika, die, wie sich zeigte, einen Widerspruch in sich bergen: eine lokale und schnelle Linderung wird einer möglichen neuen Beschwerde - einer Nebenwirkung gegenübergestellt. Auf der anderen Seite stehen Probiotika: gute Bakterien, welche die antibiotischen Nebenwirkungen ausgleichen können und an sich lebenswichtige Funktionen im Organismus, insbesondere im Darm erfüllen.
 

Mit Antibiotika bewusst umgehen

Da die Häufigkeit der Immunerkrankungen sowie Erkrankungen, die sich im Magen-Darm-Trakt manifestieren, rasant zunimmt, wird das Wissen und Bewusstsein bei Heilberufen und Patienten über die Antibiotika-Resistenzen, bakteriellen Mutationen und Nebenwirkungen von Therapien mit Einsatz von Antibiotika immer wichtiger.

Für Patienten und Laien ist besonders auf einen bewussten Umgang mit Antibiotika zu achten. Sie sollten auch von Ärzten und Therapeuten über die (Neben-)Wirkungen auf ihren Organismus aufgeklärt werden. Vor allem schädlich ist das Zurückgreifen auf Antibiotika bei viralen Erkrankungen, für die Antibiotika vom Grundsatz her nichts ausrichten können, denn sie sind nur bei bakteriellen Erkrankungen wirksam.

Was machen Antibiotika mit unserem Immunsystem?

Nach einer alten (und inzwischen hinfälligen) Meinung einiger Forscher könnte sich die bakterielle Flora nach einer längeren Einwirkung durch Antibiotika schnell wiederherstellen. Doch es entspricht leider nicht der Wahrheit – Obwohl die guten Bakterien eine normale Immunhomöostase (Gleichgewicht des Immunsystems) fördern, weisen Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Allergien veränderte Darmbakterien auf, welche den weiteren Zerfall statt Wiederherstellung des Gleichgewichtes zwischen bösen und guten Bakterien sowie Entwicklung von Entzündungen hervorrufen können.

Die Darmschleimhaut ist ein essentieller Bestandteil unseres Immunsystems, eine Art Schaltzentrale für viele wichtige Stoffwechselprozesse und Koordinierungsmaßnahmen zwischen verschiedensten Organen in unserem Körper. Sie besteht aus einer dichten inneren Schicht, die frei von Bakterien ist und einer äußeren Schicht, auf welcher sich eine prächtige Mikrowelt lebenswichtiger Bakterien ausbreitet.

Der Einsatz von Antibiotika greift in diese Welt ein und verändert die Zusammensetzung dieser bakteriellen Schicht negativ. Je dünner besiedelt diese Schicht ist desto:
  • schlechter funktioniert das gesamte Immunsystem
  • durchlässiger ist der Darm für Krankheitserreger
  • schlechter wird die Nahrung verdaut und die Mikronährstoffe aufgenommen
  • schneller kommt es zu krankmachenden Entzündungen

Die entzündliche Aktivität beeinträchtigt nicht nur den Darm, sondern kann auch Folgeschäden an anderen Organen verursachen wie z.B. Gehirn, Gelenke oder Haut.

 

Prävention und Therapie mit Einsatz von guten Bakterien

Probiotika können dabei helfen, fehlende mikrobielle Bestandteile mit bekannten Funktionen, die vorteilhaft für die menschliche Gesundheit sind, wieder einzuführen. Sie helfen bei der Reduzierung von Entzündungen und unterstützen bei der nachhaltigen positiven Veränderung des menschlichen Organismus.

 

Funktionen von Probiotika

  • Sie verdauen und absorbieren Kohlenhydrate
  • Probiotika wirken bei der Produktion von Vitaminen und Mineralien
  • Sie unterstützen den Abbau von Giftstoffen
  • Probiotika verhindern das Gedeihen der krankmachenden Bakterien auf der Darmschleimhaut: sie konkurrieren mit den bösen Bakterien um Lebensraum und Nahrung. Die guten Bakterien informieren den Körper, wie viel Nahrung der Körper benötigt, so dass die überschüssigen schlechten Bakterien nicht an die Nahrung kommen und ausgerottet werden können.
  • Probiotika regulieren das Immunsystem und stellen sicher, dass es sich nicht gegen unschädliche Stoffe wendet – somit beugen sie Allergien vor
  • Sie unterstützen auch die Produktion von Antikörpern
  • Sie verhindern, dass Gewebe beschädigt wird und unterstützen die Wiederherstellung des beschädigten Gewebes

Die Probiotika-basierte Therapie könnte z.B. zur Vorbeugung und Behandlung folgender Erkrankungen eingesetzt werden:

  • Gastroenteritis
  • Antibiotika-assoziierte Diarrhoe und Kolitis
  • entzündliche Darmerkrankungen
  • Reizdarm
  • eine Vielzahl von anderen Erkrankungen, bei denen eine veränderte Entzündung ein wichtiger treibender Faktor ist

Ausblick

In Hinblick auf die therapeutischen Möglichkeiten von Probiotika ist es wichtig, dass Ärzte und Ernährungs-Therapeuten den Einsatz von Probiotika zu optimieren versuchen, die Wechselwirkungen von Medikamenten beachten und die vorbeugende und therapeutische Rolle der Ernährung ausschöpfen. Denn hier eröffnet die biologische Medizin neue spannende Möglichkeiten für die Erreichung einer nachhaltigen Gesundheit.

Autor: Dr. Rainer Mutschler
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

NEUE NEUROSEN-

FORSCHUNG

ERKENNTNISSE

von HanHoSan und

Dr. Arthur Janov,

Los Angeles, USA

 

Dr. Arthur Janov,

Primal Center, L.A., USA

EIN LEBEN VOR DER

GEBURT:

Hier ein Auszug übersetzt

von

Ferdinand Wagner:

 

Zum jetzigen Zeitpunkt können

wir nur raten, welche der

Traumen, die der schwangeren

Mutter zustoßen, ihre

Auswirkungen bis zu den

Enkeln fortsetzen. Es geht nicht

einfach darum, dass die Mütter

ein Trauma erlebten, sondern

darum, dass dieses Trauma ihre

Grundphysiologie ändert, und

diese Veränderung kann

lebenslange Auswirkungen

haben. Und wenn also ein

Enkelkind in seinen zwanziger

Jahren Herzprobleme oder

Krebs entwickelt, müssen wir

vielleicht die mutmaßlichen

Ursachen nochmals überdenken;

schauen, welche Art von

Schwangerschaft seine

Großmutter durchlebte. War es

in der Kriegszeit? Oder stritten

die zukünftigen (Groß-)Eltern

die ganze Zeit?

War Großmutter deprimiert?

War sie in ihrer

Schwangerschaft eine starke

Raucherin oder Trinkerin?

Es gibt eine ganze Menge neuer

Variablen, die man in Erwägung

ziehen muss. Das sieht ganz

nach der verworfenen Theorie

von der Vererbung erworbener

Charakterzüge aus, aber wenn

wir genau hinsehen, gründet es

nicht auf Vererbung sondern

auf Epigenetik; was mit der

Entfaltung dieser Gene geschah,

als sich das Trauma einschaltete.

 

Ein Beispiel: Jemand kommt auf

die Welt und hat von Geburt an

alle möglichen Allergien.

Eine Geschichte von

Notfallklinik-Besuchen wegen

jeglicher Art von Infektionen,

Asthma, Atmungsproblemen

aufgrund von Allergien und

allgemein aufgrund eines sehr

mangelhaften Immunsystems.

Hier müssen wir die Decke

zurückziehen und unsere

Aufmerksamkeit auf jene frühen

Monate im Mutterleib richten.

Wenn wir das tun, finden wir oft

heraus, dass die Mutter ziemlich

ängstlich und/oder deprimiert

war.

Oder oft fällt die Ehe

auseinander.

Oder in einem Fall war der

Ehemann angewidert, als ihr

Bauch dick wurde, und suchte

sich eine Affäre.

Die Mutter war geknickt, fiel in

eine Depression, und wir hatten

ein Baby, das die Auswirkungen

von all dem zu spüren bekam

und mit einem geschwächten

Immunsystem geboren wurde,

etwas, das ganz früh in der

Schwangerschaft begann.

Vergessen Sie nicht, dass das

Immunsystem in gewisser

Hinsicht unser erstes

rudimentäres Nervensystem ist,

das Gefahren und Bedrohungen

aufspürt und die Abwehr gegen

sie organisiert.

Das schließt die Sekretion von

einigen der schmerztötenden

Neurotransmitter mit ein, die

wir heute kennen.

Was damit begann, uns zu

verteidigen, endet damit, dass es

uns verletzt.

Wenn das Immunsystem

beeinträchtigt wird, sind die

Chancen gut, dass es auch mit

den natürlichen Killerzellen

geschieht.

Die Tatsache, dass wir dieses

physiologische Grundsystem

normalisieren, bedeutet,

dass Patienten tatsächlich ganz

frühe Ursachen wiedererleben.

Ich glaube, dass keine

Kognitions-/Einsichtstherapie

jemals das natürliche

Killerzellensystem ändern

könnte.

Huot und Kollegen haben

gezeigt, dass die Depression

einer Mutter, wenn sie

schwanger ist, sich auf das Baby

auswirkt.

(R.L.Huot, et al., « Negative

Affect in Offspring of

Depressed Mothers is Predicted

by Infant Levels at 6 Month,

and Maternal Depression during

Pregnancy but Not Post-Partum,

N.Y. Academy of Science

1032, 2004. 234-236).